Die Grafschaft Bentheim in der Geschichte


Chronik 1939

Alois Brei

Grafschafter Chronik 1939

1. September 1939

Den Überfall auf Polen, mit dem der 2. Weltkrieg beginnt, kommentiert Lehrer Trinkler, ein glühender Nationalsozialist, in der Schulchronik der Volksschule Scheerhorn so: Allen Bemühungen des Führers, den Frieden zu halten und den anderen zu beweisen, daß er für sein Volk nur eine gerechte Verteilung der Güter diese Erde und ausreichenden Lebensraum verlangte, zum Trotz, ließ vor allen der Neid den Engländern keine Ruhe. Die großen Erfolge, die der Führer nun bisher auf friedlichem Wege errungen und wodurch er die Stellung des Reiches ganz gewaltig gestärkt hatte, erfüllten die Westmächte mit wachsendem Haß

und Unruhe. Alle versuchten sie, Deutschland einzukreisen.


Als nun der Führer den Versuch machte, mit Polen zu einer Verständigung zu kommen, indem er überaus weitgehende Vorschläge machte bezügl. der Ostgrenze und des Korridor-Problems, steckten sich die Westmächte hinter Polen und bestärkten und hetzten es auf zu einem unerhört frechen Auftreten, das vor allem aber leider darin gipfelte, daß unbeschreiblich furchtbare Greueltaten an den Volksdeutschen in Polen begangen wurden. Da konnte der Führer nicht länger zuschauen, sondern mußte zuschlagen. Am 1. Sept. 1939 gab er schließlich den deutschen Truppen den Befehl zum Einrücken in Polen. In einem Blitzkrieg von noch nie dagewesener Wucht und Genialität der Führung wurde Polen in 18 Tagen zu Boden geschlagen. In einer denkwürdigen Reichstagssitzung rechtfertigte der Führer sein Vorgehen vor aller Welt, brandmarkte das ruchlose Verhalten der Feinde und gab bekannt, daß auch er selbst wieder den grauen Rock anziehen und nicht eher ruhen würde, bis er als Sieger heimkehre.

 

zurück
Share by: